UNESCO Weltkulturerbe — die Joseon Königsgräber

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die Joseon
Königsgräber

ein König stirbt:
Bestattungszeremonie

Aufbau eines
Königsgrabes

Chronologie
der Joseon Könige

Stammbaum
der Yi Dynastie

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Aufbau eines Königsgrabes

Während der Joseon Dynastie war die geografische Lage eines Königsgrabes von besonderer Bedeutung. Sie wurde nach den Prinzipien von Feng Shui (Wind und Wasser, koreanisch: poongsu) ausgesucht. Der Hintergedanke dabei: Wenn die Vorfahren an einem guten Ort beigesetzt werden, sind sie mir wohlgesonnen und sorgen für mein Wohlergehen in der jetzigen Welt. Gleichzeitig hatte man die Befürchtung, dass ein schlechter Kräftestrom am Grab negative Auswirkungen auf das weltliche Leben der Nachkommen haben könnte.

Nicht nur der Mensch, auch die Erde verfügt entsprechend Feng Shui über materielle Kraftströme (fließende Energie). Für die koreanische Halbinsel und Nordost-China gehen vom Baekdu (mit 2750 Metern der höchste Berg der Region) positive Energieströme aus, die sich über Bergketten ausdehnen. Der ideale Platz (nicht nur für ein Königsgrab) ist deshalb ein Südhang, an dessen Fuß ein Fluss oder Bach verläuft, der die vom Wind verteilten Kraftströme wieder sammelt.

Sehr wichtig war auch die Form und Umgebung des Berges, an dem das Grab angelegt wurde. Idealerweise sollte eine Grabstätte von vier Bergen umgeben sein. Normalerweise befindet sich die „schwarze Schildkröte“ im Norden, der „rote Phoenix“ liegt im Süden, während der „blaue Drache“ und der „weiße Tiger“ die Berge im Osten bzw. Westen bezeichnen. Im Idealfall streben die Ausläufer dieser seitlichen Bergkämme am Eingang zur Anlage aufeinander zu. Dort, wo die seitlichen Kämme im Eingangsbereich des Grabes keine aufeinander zustrebenden Fußenden aufweisen, legte man ersatzweise kleine Wälder oder Teiche an.

Sehr wichtig und strengen Regeln folgend war auch der Aufbau eines Königsgrabes. So finden sich die meisten der weiter unten beschriebenen einzelnen Elemente, oft auch in modifizierter Form, auf allen Joseon-Königsgräbern. Entsprechend der konfuzianischen Hierarchieordnung sind die bedeutenden Teile einer Grabanlage linear auf einer Achse angeordnet: Grabhügel → Steinlaterne → T-förmiger Schrein → rotes, mit Spitzen bewehrtes Tor. Topographische Gegebenheiten machten diese lineare Anordnung aber nicht immer möglich, so dass man auch bogenförmige und sogar eckige Anordnungen schuf.

Der gesamte Grabanlage ist in die drei Abschnitte - Eingangsbereich (säkulare Zone) - Zeremonienbereich (Übergangszone) – Grabhügelbereich (sakrale Zone) - unterteilt. Im Eingangsbereich bereitete man sich körperlich und seelisch auf die Begegnung mit den Seelen der Verstorbenen vor. Der anschließende Zeremoniebereich diente als Begegnungsstätte für die Seele des Verstorbenen und denen seiner Vorfahren mit den Grabbesuchern. Hier wurden die Ahnenverehrungsrituale durchgeführt. Der Abhang und das eigentliche Grab waren dann lediglich der Seele des Verstorbenen vorbehalten.

Eingangsbereich (진입공간):
Die einzelnen Elemente des Eingangsbereichs sind auf untenstehender Grafik nicht abgebildet.
Hongsalmun
Äußeres Rotes Speichentor (Oe hongsalmun – 외 홍살문)
Grabfelder mit mehreren Gräbern (wie z.B. Donggureung) haben ein zusätzliches rotes Tor um bereits am Eingang die besondere Heiligkeit des Grabgebietes hervorzuheben.

Jeongjagak
Teich (Jidang)
Ein Teich in der Nähe des Eingangs zu einem Joseon-Königsgrab wurde angelegt um den geomantischen Energiefluss zu unterstützen. Meist hatte der Teich eine quadratische Form mit einer runden Insel in der Mitte.

Jaesil
Haus des Grabverwalters (Jaesil -재실)
Hier lebte der Grabaufseher. In der Vorbereitung auf Ahnenzeremonien nutzten die mit der Durchführung beauftragten Geistlichen das Haus um drei Tage lang Körper und Geist zu reinigen. Links des Hauses befand sich ein Weihrauchlager (Hyangdaecheong) und rechts ein Lagerhaus (Jeonsacheong) in dem die Gefäße für die Zeremonien aufbewahrt wurden. Heute sind nur noch sehr wenige dieser Gebäude erhalten. Auf Yeongneung für König Hyojong (17. Herrscher) befindet sich allerdings noch ein Haus in gutem Zustand.

Geumcheongyo
Brücke über den verbotenen Bach (Geumcheongyo - 금청교)
Ein Wasserlauf vor dem Eingang zum Grab trennte die heilige Sphäre, in dem sich der Geist des verstorbenen Königs aufhielt, vom weltlichen Bereich. Die Nutzung der aus langen quaderförmigen Steinen bestehenden Brücke war streng reglementiert und erst nach mehrtägiger körperlicher und seelischer Reinigung möglich. Auf Jeongneung (Königin Sindeok) und Yeongneung (König Hyojong) finden sich die am besten erhaltenen Brücken.

Layout Joseon Königsgrab 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27

Die einzelnen Elemente eines Joseon Königsgrabes. Für einen Hinweistext mit der Maus zeigen, klicken für eine genaue Beschreibung.

Zeremoniebereich:

Hongsalmun
1: Rotes Eingangstor (Hongsalmun - 홍살문)
Das rote Speichentor markiert den Beginn des heiligen Bereichs und dient gleichzeitig dazu boshafte Flüche abzuhalten. Es besteht aus zwei Pfeilern die mit einem Sturz und einem Querbalken verbunden sind. Der Abstand der darauf befestigten dünnen spitzen Holzlatten hat sich in der späteren Joseon-Ära vergrößert, entsprechend der zu dieser Zeit üblichen vergrößerten Zeremoniengebäuden. Mittig tragen ineinander verdrehte Speichen in Form eines Dreizacks ein „taegeuk“ Symbol.
Idealerweise befinden sich das rote Speichentor, das Zeremoniengebäude und der Grabhügel in einer Flucht. Abhängig von der Höhe des Grabhügels wurde der Abstand zwischen Speichentor und Zeremoniengebäude so gewählt, dass der direkte Blick auf das Grab durch das Zeremoniengebäude verdeckt wurde.
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Panwi
2: Huldigungsplattform (Mangreungwi – 망릉위, auch Panwi - 판위)
Auf der steinernen Plattform direkt neben dem roten Eingangstor bezeugten der König und die geistlichen Amtsträger ihre Ehrerbietung durch vier Kniefälle und Verbeugungen.
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Chamdo
Andachtspfad (Chamdo - 참도)
3: heiliger Weg (Sindo - 신도)
4: königlicher Weg (Eodo - 어도)
Vom roten Eingangstor führt ein steinerner Weg zum Zeremoniengebäude. Symbolisch führt der lebende König hier den Geist des verstorbenen Königs zum Zeremoniengebäude. Dementsprechend ist der linke, etwas erhöhte Teil (Sindo) dem Geist des Verstorbenen vorbehalten. Der König und die Offizianten nutzen den rechten, niedrigeren Weg. Die grob behauenen Steine sind absichtlich unregelmäßig verlegt. So muss man den Blick nach unten senken um nicht zu stolpern – eine Geste die Respekt vor dem verstorbenen König zeigt.
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Treppen
5: heilige Treppe (Singye - 신계)
6: Ost-Treppe (Donggye - 동계)
Der Andachtspfad führt auf die rechte Seite des Zeremoniengebäudes und endet an den zwei Treppen die zum Gebäude hinauf führen. Auch hier ist die linke Treppe (Singye) dem Geist des Verstorbenen vorbehalten.
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Jeongjagak
7: T-förmiger Schrein (Jeongjagak - 전자각)
In dem T-förmigen Gebäude am Fuß des Abhangs fand die Beisetzungszeremonie statt. Hier werden auch die nach wie vor regelmäßig stattfindenden Gedenkfeiern abgehalten. Der aus Holz erbaute Schrein befindet sich auf einer steinernen Plattform zu der die zwei Treppen auf der Ostseite hinauf führen. Nach der Ahnenzeremonie verlässt der lebende König das Jeongjagak über eine Treppe an der linken Seite. Der Geist des verstorbenen Königs kehrt jedoch zurück in sein Grab. Dazu begibt er sich durch das heilige Tor (sinmun) und über die heilige Brücke (singyo) an der Rückseite des Schreins. Bei manchen Gräbern steht das Jeongjagak nicht direkt am Fuß des Abhangs der zum Grab führt. In diesen Fall wird der heilige Weg Sindo vom Schrein bis zum Abhang fortgeführt.
Bild ganz links: Die Rückseite des Jeongjagak mit der Tür (heiliges Tor - sinmun) durch die der Geist des Verstorbenen über die heilige Brücke (singyo) zum Grab zurückkehrt.
Bild links: Treppe auf der linken Seite des Schreins über die der lebende König nach der Zeremonie das Jeongjagak verlässt.
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Singyo linke Treppe

Jeongjagak
8: Stelenhaus (Bigak - 비각)
Rechts vom Zeremoniengebäude befindet sich das Stelenhaus. Der im Inneren, meist auf dem Rücken einer Schildkröte stehende Steinquader, gibt Auskunft über den hier beigesetzten Verstorbenen. Für die Darstellung wird eine besondere Form chinesischer Schriftzeichen verwendet.
Auf den meisten Gräbern hat die Stele die Funktion eines Grabsteines (biseok) mit wenigen Angaben zum Verstorbenen. Auf Geonwolleung (König Taejo, Joseon-Gründer) und Heolleung (König Taejong, 3. Herrscher) ist die Stele als Denkmal (sindobi) ausgeführt und schildert die Taten des Verstorbenen detailliert.
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Subonbang
9: Haus des Aufsehers (Subokbang - 수복방)
Von hier konnte der Oberaufseher (neung chambong) seine rund 70 Bediensteten dirigieren. Dieses Haus befindet sich ebenfalls östlich vom Jeongjagak, allerdings nicht immer nahe des Stelenhauses. Es kann auch z.B. auf Höhe des roten Eingangstores stehen.
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Suraggan
10: königliche Küche (Suraggan - 수라간)
Hier wurden die bei den Zeremonien verwendeten Speisen zubereitet. Manchmal kochten und aßen auch die hier beschäftigten Wächter. Das Küchenhaus ist nur noch auf wenigen Grabanlagen erhalten geblieben. Es stand westlich des Zeremoniengebäudes, oft gegenüber des Subokbang.
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Grabbereich

Yegam Sojeondae
11: Feuerstelle (Yegam - 예감 bzw. Sojeondae - 소전대)
Neben dem Schrein am Fuß des Abhangs befindet sich ein in die Erde eingelassener Steinkasten (Yegam) in dem die während einer Zeremonie auf Papier aufgeschriebenen Wünsche und Gebete verbrannt wurden damit sie die spirituelle Welt erreichen konnten. Auf den ersten Gräbern bis Heolleung für König Taejong (3. Herrscher) gab es zusätzlich einen Ständer (Sojeondae) auf dem die Zettel verbrannt wurden. Der Kasten diente hier lediglich für die Aufbewahrung der Asche. Ab 1757 wurde die Asche nicht mehr im Kasten belassen bzw. vergraben, sondern dem Wind übergeben, damit dieser den Transport der Wünsche in die spirituelle Welt übernehmen konnte.
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Sansinseok
12: Steinaltar für den Berggeist Sansin (Sansinseok - 산신석)
Ebenso wie die Feuerstelle war dieser Ort in Zeremonien eingebunden. Da beide Stellen aber schon im heiligen Grabbereich liegen, zählen sie nicht mehr zum Zeremonienbreich.
Über einen Zeitraum von drei Jahren nach der Errichtung eines Grabes wurden auf der rechteckigen Steinplatte am Fuß des Abhangs Zeremonien abgehalten. Damit sollte der Berggeist beschwichtigt werden den man in seiner Ruhe gestört hatte.
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Jeongjagak
13: Grabhügel (Bongbun - 봉분)
Es gibt sechs verschiedene Arten der Grabhügelanordnung: Einzel-, Doppel-, Familien- oder Dreifachhügel sowie Doppelhügel die auf zwei angrenzenden Abhängen getrennt angeordnet sind und Doppelhügel die sich hintereinander und nicht nebeneinander befinden. Nach den ursprünglichen Regeln sollte ein Hügel 4 Meter hoch sein und einen Durchmesser von 18 Metern haben. In späteren Jahren der Joseon-Ära wurden diese Abmessungen jedoch etwas reduziert.
Der Sarg bzw. die Grabkammer befindet sich nicht direkt im Grabhügel, sondern etwas mehr als drei Meter darunter.
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Stützmauer
14: Stützmauer (Byeongpungseok - 병풍석)
Der Grabhügel ist mit Fundamentsteinen (Jidaeseok - 지대석) umgeben die zwölf Steintafeln (myeonseok - 면석) tragen. Darauf liegen lange Abschlusssteine (manseok - 반석). Zwischen den Steintafeln befinden sich Steinpfeiler (useok) während auf den Ecken der Abschlusssteine Siegelsteine (inseok - 인석) liegen. Die Stützmauer verhindert die Erosion des Grabhügels, gleichzeitig beinhaltet sie dekorative Abbildungen. In die Seitensteine sind Pfingstrosen und Lotusblumen sowie Darstellungen der zwölf Tierkreiszeichen eingemeißelt, die Abschluss- bzw. Siegelsteine zeigen ebenfalls ornamentale Elemente sowie chinesische Zeichen die die 12 Wächter des Tierkreiszeichens symbolisieren. Die Stützmauer findet man überwiegend bei den frühen Joseon-Gräbern. Gwangneung (für König Sejo, den 7. Herrscher) und nachfolgende Gräber wurden ohne Stützmauer gebaut. Lediglich einige der späteren Gräber wurden wieder prunkvoll mit Steintafeln umgeben.
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Geländer
15: Schutzgeländer (Nanganseok - 난간석)
Um den Grabhügel herum befindet sich in geringem Abstand ein Steinzaun der aus Steinpfeilern (seokju - 석주) besteht die mit horizontalen Querbalken verbunden sind die man Bambussteine (jukseok - 죽석) nennt. Die Querbalken werden zusätzlich durch kürzere Pfosten (dongjaseokju - 동자석주) gestützt. Bei Gräbern mit Stützmauer befinden sich auf dem Boden zwischen Stützmauer und Schutzgeländer noch Randsteine mit Krause (sangseok - 상석).
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Einfriedungsmauer
16: Einfriedung (Gokjang - 곡장)
Der Grabhügel ist an drei Seiten von einer nur nach vorne offenen niedrigen Mauer umgeben. Diese Mauer deutet an, dass König und Königin auch nach dem Tod zusammen sind. Gleichzeitig hat die Mauer den Zweck, den Rückfluss der Kraftströme zu verhindern. Außerdem bietet sie Schutz gegen den Wind mit dem böse Geister angeflogen kommen.
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Podium
17: Steintisch (Honyuseok - 혼유석)
Mittig vor den Grabhügel wurde ein tischähnliches Gebilde aus einer rechteckige Steinplatte (sangseok - 상석) auf vier trommelförmigen Steinfüßen (goseok - 고석) aufgestellt. Bei einigen frühen Gräbern wurden auch fünf Steinfüße verwendet. Hier kann sich der Geist des Verstorbenen vergnügen (spielen), ausruhen und genießen. Die Füße sind mit dekorativen Elementen verziert.
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Mangjuseok
18: Markierungspfosten (Mangjuseok - 망주석)
Zwei hohe und schon von weitem sichtbare Steinpfosten rechts und links des Podiums dienen der eindeutigen Lagemarkierung des Grabes und des heiligen Bereiches. Die achteckigen Stelen sind teilweise reich verziert und haben einen Kopf in Form einer Halbkugel oder eines Zepters.
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Laterne
19: Laterne (Jangmyeongdeung - 장명등)
Die steinernen Laternen der Joseon-Königsgräber ähneln denen in buddhistischen Tempeln und lassen einen buddhistischen Einfluss auf die konfuzianisch orientierten Grabstätten vermuten. Die Laternen haben eine achteckige oder quadratische Form und bestehen aus einem Standfuß, einem Lampenkasten und einem Deckstein der mit einem Zepter geschmückt ist.
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Figuren
20: Beamter/Gelehrter (Munseogin – 문석인)
21: Offizier/Kämpfer (Museogin – 무석인)
22: Pferd (Seongma – 석마)
Links und rechts vor dem Grab befindet sich jeweils ein ziviler und ein militärischer Beamter mit Pferd. Sie stehen dem verstorbenen König als Helfer zur Verfügung damit er auch weiterhin seinen Geschäften nachgehen kann. Der zivile Beamte trägt eine offizielle Robe und eine Kopfbedeckung. Mit beiden Händen hält er ein rituelles Zepter. Der militärische Beamte ist durch einen Panzer und einen Helm geschützt. In der konfuzianisch geprägten Joseon Dynastie (herrsche durch Weisheit und nicht mit Gewalt) hatte die Verwaltung einen höheren Status als das Militär. Deshalb stehen die zivilen Beamten näher am Grab. Auf den frühen Joseon-Gräbern sind die Figuren überlebensgroß; beginnend bei Myeongneung für König Sukjong (19. Herrscher) wurden sie auf Lebensgröße reduziert. Im Laufe der nachfolgenden Jahre tendierte man zu noch kleineren Figuren.
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Tiere
23: Schaf (seogyang - 석양)
24: Tiger (seokho - 석호)
Der Grabhügel wird von Steintigern und Steinschafen bewacht. Üblich sind je zwei symmetrisch angeordnete Schafe auf jeder Seite des Grabhügels. Zwei Tiger befinden sich im Norden und je ein Tiger steht links und rechts zwischen den Schafen. Alle Tiere schauen nach außen in Richtung der Einfriedungsmauer. Die Tiger waren für die Bewachung des Grabes zuständig während die Schafe für den Geist des Verstorbenen beten und gleichzeitig böse Geister und unerwünschte Energien verscheuchen sollten.
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Armierungsmauer
25: obere Armierungsmauer (Chogye - 초계)
26: mittlere Armierungsmauer (Junggye - 중계)
27: untere Armierungsmauer (Hagye - 하계)
Der nach vorne zum Abhang hin schon leicht abfallende Grabbereich ist in drei Ebenen unterteilt die durch lange, in die Erde eingelassene, Steinquader begrenzt sind. Die obere Zone beinhaltet den Grabhügel, die Einfriedungsmauer, die Steintiere sowie die Markierungspfosten und das Podium. Davor, im mittleren Bereich, befindet sich mittig die Steinlaterne, zu beiden Seiten flankiert von einem Zivilbeamten samt Pferd. Auf der unteren Ebene befinden sich dann die Militärbeamten mit ihren Pferden. Ab Wolleung für König Yeongjo (21. Herrscher) wurden mittlere und untere Ebene zusammengelegt, so dass Zivil- und Militärbeamte in der gleichen Zone stehen.
Diese Dreiteilung in überirdische Welt (Sanggye), mittleren Bereich (Junggye) und irdische Welt (Hagye) scheint von der hierarchischen Ordnung des Feudalismus beeinflusst zu sein die vor dem Hintergrund der Drei-Götter-Lehre des Taoismus die politische Philosophie des Neo-Konfuzianismus der Joseon-Zeit bestimmte.
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